Gastartikel von Dr. med. Folker Meißner

Heilung mit Vitaminen

ODER: WAS HABEN VITAMINBONBONS UND ZITRONENFALTER GEMEINSAM?

Haben Sie sich jemals eine solche Frage gestellt? „So ein Blödsinn“ werden Sie sagen, „das eine hat mit dem anderen doch nichts zu tun. Vitaminbonbons und Zitronenfalter, tz tz tz“. Naja, es gibt schon irgendwie einen Zusammenhang, denn Zitronenfalter falten ja auch keine Zitronen.

Ab wann ein Lebensmittel als vitaminhaltig eingestuft werden darf, ist nicht wirklich verbraucher- oder patientenfreundlich geregelt. Im Gegenteil, es gelingt den Lobbyisten immer wieder, die offizielle Einführung der Nährstoffampel zu verhindern, um eine plakative Kennzeichnung ungesunder Nahrungsmittel zu vermeiden. So dürfen Firmen ihre Bonbons tatsächlich als „mit dem Extra Vitamin“ und insofern kinderfreundlich bewerben, obwohl den nur in Mikrogramm vorhandenen Vitaminen (zum Beispiel Vitamin D), die einen mickrigen Anteil der empfohlenen Tagesdosis abdecken, volle 12 g als ungesund bekannter Stoffe wie Zucker, Glucose-Sirup und Glucose-Fructose-Sirup entgegenstehen. Mit anderen Worten, die Menge an Vitaminen reicht noch nicht einmal aus, um den Schaden auszugleichen, den die 12 g Zucker & Co hinterlassen. So ein Bonbon verdient den Titel „Lebensmittel“ definitiv nicht, selbst bei dem Begriff „Nahrungsmittel“ hätte ich Bauchschmerzen. „Naschwerk“ wäre korrekt, aber ohne Hinweis auf die Spuren von Vitaminen. Hier fällt mir spontan der typische Hinweis auf manchen Verpackungen ein: „kann Spuren von Erdnüssen und Sesam enthalten“.

VIELLEICHT SOLLTE EINE ÄHNLICHE FORMULIERUNG BEI VITAMINBONBONS ZUR PFLICHT WERDEN "KANN SPUREN VON VITAMINEN ENTHALTEN"

Obwohl die Pharmaindustrie keine Gelegenheit auslässt, darauf hinzuweisen, dass Vitamine als Medikament nicht wirksam sein können oder sie sogar – wie im Falle des Niacins (Vitamin B3) - als gefährlich einstuft, um ihre eigenen, wirklich toxischen Produkte (hier: Statine) zu verkaufen, nutzen die Hersteller von Lebensmittel die Unsicherheit der Verbraucher aus, um ihnen Mikrodosen als wirksam zu verkaufen, obwohl sie genau wissen, dass ihren Vitaminspuren noch nicht einmal der feste Glaube daran zu einer zumindest placebo-vergleichbaren Wirksamkeit verhelfen könnte. Was ist aber nun wirklich dran an der Vitamin-Therapie, insbesondere der Hochdosis-Therapie? Wo ist die Verbindung zur Energie- und Informationsmedizin, damit das Thema hier erscheinen darf?

HUNDERTE VON STUDIEN ZUR WIRKSAMKEIT VON VITAMIN C

Es gibt Hunderte von Studien zur Wirksamkeit von Vitamin C in hohen Dosen. Einige dieser Studien sind zum Teil 50 und mehr Jahre alt, die meisten jedoch aus diesem Jahrzehnt, sie alle zeigen übereinstimmend, dass hohe Dosen Vitamin C, wir sprechen hier von einigen Gramm pro Tag, vor allem chronisch kranken Patienten enorm zugutekamen und die Überwindung ihres Krankheitsprozesses deutlich beschleunigten. In vielen Fällen wird von Heilung gesprochen, weil die Krankheit letztlich nicht mehr nachweisbar war, und die genannten Krankheiten schließen Krebs und andere schwere, meist als unheilbar eingestufte Erkrankungen mit ein. Dasselbe gilt für Vitamin D, dessen komplexe Wirkmechanismen und Zuständigkeiten sprichwörtlich erst jetzt so richtig ans Licht kommen. Vielen Therapeuten ist die unterschiedliche Bedeutung der Werte für das 25(OH) D3 und das 1,25(OH)2 D3 nicht bekannt, geschweige denn die Bedeutung des Vitamin D-Rezeptors (VDR) und seiner Störungen. Die einen verordnen ihren Patienten Dosen in Höhe von 20000 oder gar 40000 Einheiten pro Woche und kümmern sich überhaupt nicht um die Laborwerte oder die VDR-Expression, die anderen warnen vor Dosen jenseits 1000 IE pro Tag oder meinen gar, allein die Sonnenexposition würde uns zu ausreichend Vitamin D verhelfen. Hier ist Aufklärung nötig:

AUFKLÄRUNG OHNE VERKAUFSINTENTION

Denn die meisten Informationen über Vitamine bekommt die Bevölkerung einschließlich der Therapeuten aus der Werbung für diese Produkte geliefert. Da werden dann auch schon einmal ein paar Fakten über- oder unterbewertet. Selbst der eine oder andere Verfasser einschlägiger Lehrbüchern ist für seine Verbindungen zu Herstellern bekannt. Wir werden deshalb beim Kongress ENERGIEMEDIZIN 2017 der Ernährung und ihren energiemedizinischen Implikationen viel Raum geben und alle Pros und Cons hinsichtlich Supplementierung aufzeigen. Die grundsätzliche Frage lautet nicht: „sollen wir uns beispielsweise mit mehr Obst und Gemüse gesünder ernähren?“, sondern:

"BRAUCHEN WIR NAHRUNGSERGÄNZUNGSMITTEL UND WENN JA - WELCHE UND WIE VIELE?"

Und da beginnt auch schon die Grauzone, denn die chemische Substanz Ascorbinsäure ist ja - vor allem in hohen Dosen - nicht unbedingt zu 100% Vitamin C, ebenso wenig wie alpha-Tocopherol allein Vitamin E ist. Oft kommt die Wirkung als Vitamin erst aus der gleichzeitigen Verfügbarkeit ähnlicher, aber eben unterschiedlicher Substanzen wie etwa beim Vitamin E zustande, das seine Wirkung gleich aus mindestens sechs verschiedenen Teilsubstanzen (Tocotrienolen und mehreren Tocopherolen und eben nicht nur vom synthetisch herstellbaren alpha-Tocopherol) ableitet. Und manchmal müssen zum Beispiel sekundäre Pflanzenstoffe verfügbar sein, damit eine chemische Substanz als Vitamin wirken kann. Wir müssen die Sache also schon ein bisschen differenzierter betrachten.

In jedem Fall dürfen wir Hunderten von ordentlich durchgeführten Studien Glauben schenken, die eindeutig nachweisen, dass eine zweckmäßige Ernährung sowie die Verabreichung nennenswerter Mengen verschiedener Vitamine absolut geeignet sind, die Gesundheit auf einem sehr hohen Niveau zu erhalten, Erkrankungen schneller abklingen zu lassen und viele Krankheiten schlichtweg verhindern helfen. Hierzu gehören zum Beispiel Diabetes mellitus, Arteriosklerose und chronische Entzündungen. Gerade bei Patienten, die zum Beispiel unter den Folgen chronischer Wurzelkanalentzündungen (insbesondere nach Wurzelbehandlungen) und insofern unter einem starken Störfeld leiden, hat sich auch in meiner Praxis die intravenöse Gabe von hochdosiertem Vitamin C (7,5 – 15 g) ein- bis zweimal pro Woche über vier bis sechs Wochen bewährt. Wir wissen auch, dass Vitamin B3 nicht nur antidepressiv wirkt, sondern auch Cholesterin senken kann und deshalb bereits von einigen Kardiologen additiv oder gar als Statinersatz eingesetzt wird. Coenzym Q10 und NADH sind aus der mitochondrien-orientierten Therapie chronischer Krankheiten nicht mehr wegzudenken und verhelfen selbst Patienten, die an Morbus Parkinson erkrankt sind, zu mehr Mobilität und damit zu mehr Lebensqualität.

DIE NATUR STELLT UNS VITAMINE NICHT IN KRISTALLINER REINFORM ZUR VERFÜGUNG

Soweit zur Chemie, aber es geht noch weiter. Die Natur stellt uns Vitamine nicht in kristalliner Reinform zur Verfügung. Wäre das so, würden überall Vitaminsteine herumliegen, an denen wir nur lecken müssten, um unseren Bedarf zu decken. Vitamine werden immer als Bestandteil einer Pflanze oder deren Früchte geliefert, so dass man auf die Idee kommen könnte, dass der Genuss der (essbaren Anteile der) Pflanze vielleicht noch mehr Vorteile hat, als der Verzehr der chemisch isolierten Vitamine als Reinsubstanz, insbesondere wenn die Herstellung dieser Reinsubstanz fernab jeglicher Pflanzen aus chemischen Grundsubstanzen unter Mitwirken von Pilzen geschieht. In diesem Zusammenhang darf man auch der Frage nachgehen, warum die Produktion dieser Stoffe nach China verlagert wurde. Es ist nicht die Wirtschaftlichkeit aufgrund der Lohnunterschiede allein, hier sind es vor allem die Auflagen der Umweltbehörden, die eine Produktion in Europa unerschwinglich machen. Der Ausstoß an giftigem Feinstaub, der allein bei der Produktion von kristallinem Vitamin C entsteht, würde Filteranlagen erfordern, die niemand bezahlen will. Also nimmt man es in Kauf, dass chinesische Arbeiter ihre Gesundheit nachhaltig aufs Spiel setzen, um Vitamine für Europa herzustellen. In der Vitamin-Hauptstadt Shijiazhuang trägt jedermann Mundschutz, weil er sonst am Feinstaub zugrunde ginge. Sollte es uns nicht zu denken geben, dass wir die Gesundheit von Menschen in Asien ruinieren, um zum Beispiel fragwürdige Vitaminzusätze in Bonbons für Europa zu ermöglichen? Wo ist hier die Wertschätzung abgeblieben?

ICH PLÄDIERE FÜR EINE OBST- UND GEMÜSEBASIERTE ERNÄHRUNG

Doch zurück zur Pflanze als Vitaminspender. Könnte es sein, dass wir vielleicht doch die Pflanze als solches soweit eben möglich verzehren sollten? Immerhin kämen wir dann in den Genuss der sekundären Pflanzenstoffe, die die Pflanzen so schön bunt machen und unserer Gesundheit nachweislich in hohem Maße dienlich sind. Und wir bekämen noch etwas Anderes von der Pflanze geliefert, nämlich Licht und Information, d. h. Lebensenergie. Ich plädiere deshalb für eine obst- und gemüsebasierte Ernährung, die durch biologisch erzeugte Nahrungsergänzungsmittel aufgepeppt werden kann, um unseren Bedarf an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen zu decken. Allein schon durch eine solche Ernährungsform würden die Zahl der chronisch Kranken und die damit korrelierten Krankheitskosten erheblich sinken, manche Erkrankung wäre quasi ausgerottet. Durch die von der Fernsehwerbung installierte, westlich orientierte Ernährung in Form von Fastfood und getreidebasierten Fertigprodukten bedingt, gibt es in China fast schon so viele Diabetiker wie die USA Einwohner zählen: über 200 Millionen! Jeder Konzern, der Medikamente wie Metformin oder Insulin und Insulinpumpen herstellt, reibt sich die Finger angesichts des schier unermesslichen Potenzials an weiteren Diabetikern. Aber es ist der Holzweg, dem hier der Vorzug gegeben wird. Eine sehr teure Lösung. Ich glaube fest daran, dass dieses profitorientierte Denken einer globaleren Verantwortung weichen wird, insbesondere wenn die jüngeren Generationen aus Südostasien und aus den Regionen südlich der Sahara nach Norden strömen und neue Ideen mitbringen. In weniger als 50 Jahren wird es kein Privileg mehr sein, eine weiße Haut zu haben, und damit werden auch die Privilegien fallen, die sich im kommerziellen Umgang mit Ressourcen entwickelt haben.

Der Lebensstil, den wir uns in den letzten 50-60 Jahren angeeignet haben, die permanente Exposition gegenüber E-Smog und Feinstaub, sowie die Rastlosigkeit auch im privaten Bereich erfordern eine angepasste Ernährungsform. Diese ist allein durch den Verzehr von Pflanzen und weißem Fleisch nicht zu realisieren. Will man auch noch den Verzehr an Fleisch global reduzieren, müssen erst recht neue Lösungen her, wie z. B. die MAP (Master Aminoacid Patterns), die uns die essentiellen Aminosäuren als kristallines Pulver bereitstellen. Ich glaube, dass es in wenigen Jahren ganz normal sein wird, dass wir zu den Mahlzeiten eine Pille schlucken, die uns mit den Vitaminen und Mineralstoffen versorgt, die uns Lebensmittel allein nicht liefern können. Aber bei den Pillen wird es sich um durchaus preiswerte, pharmazeutisch validierte Produkte handeln. Vergessen wir also Vitaminbonbons und den Vergleich mit dem Zitronenfalter. Und lassen Sie uns heute schon damit anfangen, die chronischen Entzündungen von morgen und deren Folgen zu verhindern.

ÜBER DEN AUTOR

Dr. med. Folker Meißner ist Arzt mit eigener Praxis für Ganzheitsmedizin in Königswinter. Er ergänzt die schulmedizinischen Methoden durch alternative Verfahren (u.a. TCM, Energiemedizin). Sein Schwerpunkt liegt nicht in der Behandlung von Symptomen, sondern in der Ermittlung der Krankheitsursachen, damit die Krankheit an der Wurzel behandelt werden kann. Die von ihm entwickelte Methode, die er HOLAR-Medizin® nennt, stellt er weltweit auf Kongressen vor und gibt Seminare und Workshops.

Willst Du glücklich sein, dann sei es. Lasse endgültig los, was vergangen ist, genieße von Herzen was ist, und freue Dich auf das, was noch kommt. (Dr. med. Folker Meissner)

 

  • Lieben Dank an Euch beide! Es ist sehr informativ und heilsam, was ihr uns da vermittelt. (Friederike)
  • Einen ganz herzlichen Dank für dieses Webinar, all die vielen bereichernden Informationen und die Liebe, die daraus sprach ☺ (Wiltrud)
  • Tausend Dank an Dr. Meissner. Es waren wirklich so riesig wertvolle Anregungen und Impulse für mich dabei. (Susanne)

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